Komponistinnen im Klavierunterricht

Ich habe einen Traum, eine Vision! Ich wünsche mir eine internationale Musikszene, deren Programme mindestens zu 50 Prozent aus Werken von Komponistinnen besteht. Darüber hinaus sollen Komponistinnen früherer Epochen in Musikgeschichte, Fach- und Instrumentalunterricht in Schulen, Musikschulen, Musikinstituten, Musikhochschulen auf dem Lehrplan stehen. 

Um das zu realisieren, möchte ich das Projekt „Komponistinnen im Klavierunterricht“ ins Leben rufen, in dem wir eine Repertoireliste für Musikschulen, Musikhochschulen und Klavierwettbewerbe entwerfen. Es wäre ein Gewinn für den Klavierunterricht!  Kommende Generationen von Pianist:innen werden wie selbstverständlich mit diesem Repertoire aufwachsen und Werke von Komponistinnen im Repertoire haben. 

Unter folgendem Link können Sie das Projekt unterstützen und aktuellen Stand erfahren. Vielen Dank.

https://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/komponistinnen-im-klavierunter

Kurze Beschreibung des Projektes

Zusammen mit Musikwissenschaftlerin Dr. Ulrike Keil möchte ich dieses Projekt „Komponistinnen im Klavierunterricht“ entwickeln. Wir recherchieren mit dem Ziel, drei Klavierbände mit Werken von Komponistinnen von Barock bis heute zu erstellen. Ergänzend zu den Notenausgaben wird die Musik auf zwei CDs von 11 Pianist:innen im Bayerischen Rundfunk eingespielt und den Bänden beigelegt.

Für pädagogische Zwecke werden die Stücke nach Schwierigkeitsgraden eingeordnet – von leicht bis schwer für Instrumentalunterricht, Studium und Konzertbühne. Einige wenige Bände ähnlichen Inhalts gibt es bereits, wir bemühen uns, Wiederholungen zu vermeiden. Außerdem ist es mir ein Anliegen, nicht nur Werke abendländischer Provenienz aufzunehmen, sondern möglichst viele Kulturen zu berücksichtigen. Aus meiner kubanischen Heimat habe ich bereits etliche spannende Stücke recherchiert.

Ich verstehe das Projekt als Einheit: Recherche – pädagogische Einordnung – Veröffentlichung von Noten und CD – öffentliche Konzerte / Workshops. Ich werde versuchen, möglichst viele Pianist:innen für die Einspielung und Konzerte zu gewinnen. Je mehr Interpret:innen beteiligt sind, von Pädagog:innen bis Konzertpianist:innen, Preisträger:innen von Jugend musiziert, um so mehr Aufmerksamkeit wird das Projekt erringen. Daher ist es wichtig, dass zeitgleich zum Erscheinen der Noten mit CD, Konzerte und / oder Konzert-Workshops für Musikschulen und Musikhochschulen angeboten werden.

Das Verbindende dieser neuen Musikbände mit der Praxis ist mir wichtig. Damit möchte ich direkt auf den Klavierliteratur-Lehrplan Einfluss nehmen und ihn bereichern. Es wäre leichter, selber alle CDs aufzunehmen, aber das wäre nur eine Ergänzung einer CD mit Musik von Komponistinnen, wie es schon viele gibt. Wenn ich mit Pädagog:innen, Professor:innen, Student:innen und Schüler:innen zusammenarbeite und das Projekt an sie herantrage, erreiche ich schon die Zielgruppe. 

Geschichte

Als ich, Yami CruzMontero, 2016 auf dem Festival „Art in Perspektive“ in München einen ganzen Klavierabend mit Kompositionen von zehn Komponistinnen inklusive sechs Welturaufführungen spielte, fragte ich mich, warum ich zuvor keine dieser Komponistinnen kannte. Dank der Einladung von Komponistin Diana Syrse recherchierte ich für dieses Konzert aus „weiblicher Perspektive“ nach weiterer Klavierliteratur aus verschiedenen Epochen.

Zeitgleich für die Vorbereitung auf dieses Konzert beschäftigte ich mich mit Klavierwerken kubanischer Komponist:innen für meine erste CD „Piano Cubano“. Da lateinamerikanische Klavierliteratur in Europa wenig bekannt ist, widmete ich mein erstes Album kubanischen Komponist:innen. Ihre Musik wurde im Studio 1 des Bayerischen Rundfunks aufgenommen und die CD erschien 2017 beim Grand Piano Label von Naxos.

Anfang 2023 entdeckte ich bei Grand Piano die Sammlung „Three Centuries of Female Composers“ (Box mit zehn CDs) mit Klavierwerken von Frauen. Diese Aufnahmen fand ich so inspirierend, dass ich in diesem Sommersemester (2023) für meine Schüler:innen von Unter- und Mittelstufe nur Werke von Komponistinnen ins Programm genommen habe. Gleichzeitig habe ich die Ehre dass Frau Dr. Ulrike Keil , Musikwissenschaftlerin und Kulturmanagerin von Anfang an, mit mir dieses Projekt zusammen entwickeln wird!

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